Ein Ort, an dem es Sinn des Lebens gibt
An der Wurzel jedes klösterlichen Lebens steht die Entdeckung derunermesslichen Liebe, mit der Gott uns umsonst und ohne Gegenleistung geliebt hat. Und um diese Liebe
zu erwidern, will der Mönch sein Leben Gott widmen.
Das Kloster ist ein Ort, an dem der letzte Sinn des Lebens bekräftigt und in Gemeinschaft gelebt wird. Die Mönche suchen Gott und folgen Christus in einer stabilen Gemeinschaft, die eine Schule der brüderlichen Liebe ist. Unsere Gemeinschaft von neun Brüdern lebt nach der Regel des Heiligen Benedikt. Der Vater Abt ist dafür verantwortlich, diese kleine Herde auf gute Weiden zu führen und dafür zu sorgen, dass das Kloster eine wahre „Schule des Dienstes am Herrn“ ist, in der jeder auf dem Weg derLiebe voranschreitet.
Das Motto des heiligen Benedikt, „Pax“ – Frieden, spiegelt sich auf dem Gesicht derer wider, deren Herz sich nach dem einen Leben in Gott sehnt. Die Leitworte der Regel fassen die Tätigkeit der Mönche zusammen: „Ora et labora“ – Bete und arbeite. Das Gebet ist der Ort der Begegnung mit Gott: Als gemeinschaftliches liturgisches Gebet und als persönliches Gebet ist es das Herzstück des Lebens eines Mönchs. Es wird unterstützt durch die Lectio divina – geistliche Lesung, vor allem der Heiligen Schrift, in der der Bruder Christus begegnet und das Geheimnis seiner Liebe vertieft. Jedem Bruder wird eine Arbeit – vorzugsweise Handarbeit – anvertraut, mit der die Gemeinschaft ihren Lebensunterhalt bestreiten kann.
Ausbildung
Die Ausbildung, die mit dem Eintritt beginnt und sich über das ganze Leben erstreckt, findet auf mehreren Ebenen statt: menschlich, lehrmäßig und spirituell. Einsamkeit, unaufhörliches Gebet, demütige Arbeit, freiwillige Armut, Keuschheit im Zölibat und Gehorsam sind keine menschlichen Techniken und können nicht von menschlichen Lehrern erlernt werden. Dennoch können die Lehre des Abtes, die Erfahrung und Weisheit der Ältesten sowie die ständige Unterstützung und das Beispiel der Gemeinschaft den Brüdern sehr nützlich sein, besonders in den Prüfungen und Wechselfällen, die den geistlichen Weg begleiten.
Anwärter auf das Klosterleben werden freundlich aufgenommen, aber „man gewährt ihnen nicht leicht Eintritt“, so der Rat des heiligen Benedikt. Nachdem sie das Kloster einige Zeit besucht haben, werden sie für mehrere Monate als Postulanten aufgenommen, bevor sie das Mönchsgewand erhalten, das Zeichen für die Aufnahme ins Noviziat. Nach zwei Jahren Noviziat kann der Bruder darum bitten, zeitlich begrenzte Gelübde abzulegen, die üblicherweise drei Jahre dauern. Nach Ablauf dieser Zeit kann der Bruder, wenn der Bruder und die Gemeinschaft gemeinsam diesen Ruf Gottes erkennen, Gelübde bis zum Tod ablegen – die feierliche Profess -, ein Akt, durch den er endgültig in den Orden eingegliedert wird.
Unsere Kirche, wie auch jede Kirche unseres Ordens und jeder einzelne Mönch, ist der seligen Jungfrau Maria
geweiht, Mutter und Gestalt der Kirche in der Ordnung des Glaubens, der Liebe und der vollkommenen Vereinigung mit Christus.
